schrille Komödie nach dem gleichnamigen Film v. Anders Thomas Jensen
bearbeitet von Florian Battermann und Jan Bodinus
Da soll noch mal einer sagen, die Engländer sind Meister des schwarzen
Humors. Die Dänen, dieses sympathische Volk hoch im Norden, können es
mindestens genauso gut: Dunkelschwarz ist der Witz des Theaterstücks
Dänische Delikatessen, das 2011 nach dem gleichnamigen Film des
großen dänischen Filmemachers Anders Thomas Jensen entstanden ist, der
2003 in die Kinos kam. Jetzt ist es auf der Theaterbühne in Ettlingen zu
sehen. Es geht in diesem moralisch so gar nicht korrekten Theaterstück um
zwei liebenswerte Verlierertypen, die mit der Eröffnung einer eigenen
Metzgerei ihr Glück machen wollen.
Svend und Bjarne eröffnen endlich ihre eigene Metzgerei. Ein schickes
Schild prangt über dem Laden, Visitenkarten mit goldenen Schweineköpfen
sind gedruckt und die selbst gebratenen Bouletten duften als Probierhappen auf der
Theke. Nur die Kunden fehlen. Die halten lieber Holger Holgersson, dem alten Chef
von Svend und Bjarne, und seinen Rothirschwürsten die Treue. Holgersson
lässt es sich nicht nehmen, im Laden seiner früheren Mitarbeiter
vorbeizuschauen und sich über sie lustig zu machen. Den letzten Stoß
will er ihnen verpassen, als er bei den beiden Huhn in Marinade für die
wichtigsten Leute der Stadt noch für den gleichen Abend bestellt. Doch dieses
Huhn in Marinade kommt bei den Besuchern so gut an, dass sich Svend
und Bjarne von nun an vor lauter Andrang nicht mehr retten können. Der Laden
brummt, die Zeitung und sogar das Fernsehen berichten darüber. Keiner der
Kunden ahnt, was er da wirklich zu sich nimmt
Das Stück lebt von verdrehten Dialogen, köstlichen
Missverständnissen und seinen unbeholfenen, widerspenstigen Charakteren.