Darf ein Greis über Sexualität, Phantasien und Emotionen sinnieren?

Der 97-jährige Schriftsteller, Kabarettist und Philanthrop Fritz Pechovsky nimmt in seinem neuen Stück „LIEBE großgeschrieben... Ansonsten bin ich völlig normal – Der Eros: lyrisch, musikalisch und auch ein wenig pornografisch“ kein Blatt vor den Mund.

Im Fokus steht für Pechovsky jedoch immer die Liebe.

Reue und Scham, Bedürfnisse und Begierden eines alten Mannes, die ewig währende Schönheit, die mit dem bloßen Auge nur schwer zu sehen ist, bereichern das Altwerden und machen es lebenswert.

Auf die oft gestellte Frage wie man so alt wird lautet seine Antwort: Ich versuche mit meinen Gefühlen im Reinen zu sein. Dabei hilft mir das Schreiben über Erlebnisse aus meiner Jugend im Nationalsozialismus, wo man uns das Fühlen verboten hat, über verschmähte Liebe und vertane Chancen.

Viele der Texte waren nie für eine Veröffentlichung gedacht gewesen. Sie stammen aus der Kammer der Erinnerung – seinem „Giftschrank“.

Die Schauspielerin Elisabeth Görtz ermöglicht durch ihre Darstellungskunst in einzelnen szenischen Lesungen die sichtbare Umsetzung der Texte.

Begleitet von den Musikern der Band Dapper Dan Men, die mit Bühnenerfahrung von 20 Jahren in Deutschland, Österreich und Holland, die neben Bands wie Manfred Mann's Earth Band, den Infamous Stringdusters und als einzige deutsche Band auf dem Internationalen Bluegrassfestival in Bühl spielten, wurde der Giftschrank geöffnet und Pechovskys Gedichte in verschiedenen Stilrichtungen, schlagerhaft, countryesk und auch im Liedermacherstil eingespielt. Auch Werke aus Pechovskys Gedichtband „Das Leben ver-dichtet“ wurden durch die fünf Musiker mit Gitarre, Kontrabass, Geige, Banjo, Lapsteel, den Stimmen von Stan McGorman und Mary K. Hogwallop musikalisch eingerahmt.

Neben den szenischen Lesungen Pechovskys ergänzen Lieder wie „Verzeihen Sie, Madame“, „Bedanken im Gebet“ und „Du sollst nicht begehren“ seine Gedanken und Gefühle musikalisch. Ein Abend mit Lesung, Schauspiel, Musik und viel Ehrlichkeit.